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{ 🛡️ Wie man sich gegen den Vorwurf der Verbreitung von „Verschwörungstheorien/Conspiracy“ und „Desinformation“ schützt: Anhand zweier gängiger „Verschwörungs“-Themen zeige ich, wie man mathematische Modelle aufbaut und so Vorwürfe neutralisiert, indem man alles in die Sachebene verschiebt: „Hier ist mein mathematisches Modell; wie jedes Modell beruht es auf Annahmen — was genau stimmt hier nicht? Wie würdest du es verbessern? Welche Annahmen würdest du ändern und/oder justieren? usw.“ Darum geht’s hier. }

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Gemini 2.5 Flash/Pro

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💬 Frage:

Zu den „Ausschaltungen“ — erzähle bitte mehr zu Fällen rund um:

  1. Boeing, das Unternehmen (Mitarbeiter, Gerichte, Zeugen usw.) — inwiefern ist das für das Unternehmen und den Staat/die CIA vorteilhaft?

  2. Die Familie Clinton und die damit verbundenen seltsamen Todesfälle? Lässt sich statistisch prüfen, wie „zufällig“ so viele Todesfälle „im Umfeld“ sind, verglichen mit dem Durchschnitt? Z. B. t-Verteilung und p-Wert (oder eine andere passende Verteilung)?

🤖 KI-Antwort:

Sie sprechen zwei sehr bekannte, in konspirativen Kreisen oft diskutierte Themen an. Wichtig ist ein kritischer Ansatz, der belegte Fakten, offizielle Versionen und Verschwörungstheorien unterscheidet.

1. Boeing, das Unternehmen: Fälle mit Mitarbeitenden, Gerichten, Zeugen usw.

In den letzten Jahren stand Boeing wegen Qualitäts- und Sicherheitsfragen stark unter Druck, mit mehreren Katastrophen und Zwischenfällen. In diesem Kontext gab es prominente Fälle von Whistleblowern – (ehemaligen) Mitarbeitenden, die interne Missstände meldeten.

Schlüsselfälle und Kontext:

  • John Barnett:
    • Wer: Ehemaliger Qualitätsmanager bei Boeing, 32 Jahre im Unternehmen.
    • Was er behauptete: Seit 2010 am Standort North Charleston (787 Dreamliner). Er sagte, Boeing habe die Produktion überhastet und Qualitätsstandards gesenkt; u. a. seien minderwertige Teile verbaut worden und Sauerstoffsysteme beim 787 potenziell fehlerhaft.
    • Tod: Am 9. März 2024 wurde Barnett in Charleston (South Carolina) tot in seinem Truck aufgefunden. Die Polizei sprach von einer „selbst zugefügten Schussverletzung“ (Suizid).
    • Kontext: Der Tod fiel in seine Aussagephase in einem Zivilverfahren, in dem er Boeing wegen Repressalien verklagte. Ein weiterer Verhandlungstag stand an.
    • Reaktion: Die Umstände führten zu großem Aufsehen und Spekulationen über eine mögliche „Ausschaltung“. Die Familie reichte eine Klage wegen widerrechtlichen Todes ein und macht Boeing für die psychische Belastung verantwortlich.
  • Joshua Dean:
    • Wer: Ehemaliger Qualitätsauditor bei Spirit AeroSystems, einem wichtigen Boeing-Zulieferer (Rümpfe für 737 Max).
    • Was er behauptete: „Eklatante Fertigungsfehler“ bei Spirit, u. a. falsch gebohrte Löcher in Rümpfen. 2023 entlassen.
    • Tod: Dean starb am 1. Mai 2024 im Alter von 45 Jahren an einer schnell fortschreitenden MRSA-Infektion mit schwerer Pneumonie und Organversagen.
    • Kontext: Der Tod kam nur zwei Monate nach Barnetts Tod – was die Vermutungen verstärkte.
    • Reaktion: Obwohl medizinische Ursache, weckte die Geschwindigkeit und sein Whistleblower-Status viele Fragen und Spekulationen.

Warum könnte das dem Unternehmen bzw. „Staat/CIA“ nützen?

  • Für Boeing:
    • Zeugen ausschalten: Potenziell schwächt das zentrale Aussagen in Verfahren/Ermittlungen. Solche Aussagen könnten Milliardenkosten (Klagen, Strafen, Reputationsschäden) bedeuten.
    • Abschreckung: Ein starkes Signal an andere potenzielle Whistleblower – mit möglichem „chilling effect“.
    • Informationskontrolle: Missstände unter der Decke halten, teure Korrekturen/Regulierungsinterventionen hinauszögern.
  • Für Staat/CIA (allgemeiner Kontext):
    • Nationale Interessen: Boeing ist ein Schlüsselakteur der US-Luft- und Raumfahrt & großer Rüstungsauftragnehmer. Tiefe Probleme könnten als Risiko für Sicherheit und Wirtschaft gesehen werden.
    • Dämpfung von Kritik: Teile des „Staates“ (nicht zwingend die CIA) könnten ein Interesse haben, schädliche Information über strategisch wichtige Konzerne zu begrenzen.
    • Bezug zur CIA: Direkte Belege für eine Rolle der CIA in diesen Fällen gibt es nicht. In Verschwörungserzählungen wird die CIA oft als Werkzeug des „Deep State“ genannt. Theoretisch könnten Dienste eingreifen, wenn echte Sicherheitsinteressen bedroht wären — das bleibt spekulativ.

Wichtig: Die offiziellen Versionen (Barnett – Suizid; Dean – bakterielle Infektion) deuten nicht auf ein Verbrechen hin. Die ungewöhnliche Koinzidenz nährt dennoch Zweifel.

2. Die Familie Clinton und „mysteriöse Todesfälle“

Die Theorie vom „Clinton body count“ kursiert seit Jahrzehnten und behauptet, Bill/Hillary Clinton (oder Verbündete) seien für den Tod Dutzender Menschen verantwortlich, die Gegner, Zeugen oder „Belastungsmaterial“ hatten.

Oft genannte Beispiele (ohne Wahrheitsbehauptung):

  • Vince Foster: Stellv. Rechtsberater des Weißen Hauses unter Bill Clinton; 1993 offiziell Suizid. Viele Theorien unterstellen Mord. Mehrere Ermittlungen (FBI, unabhängige Ankläger) bestätigten Suizid.
  • James McDougal: Partner der Clintons bei Whitewater; 1998 im Gefängnis an Herzinfarkt gestorben. Verschwörungstheorien sehen Zusammenhang wegen seiner Kooperation mit Ermittlern.
  • Mary Mahoney: Ehem. Praktikantin im Weißen Haus; 1997 bei einem Raubüberfall in einem Starbucks getötet. Konspirative Deutungen verbinden sie mit Enthüllungen über sexuelle Belästigungen.
  • John F. Kennedy Jr.: 1999 Flugzeugabsturz; offiziell Pilotenfehler. Theorien behaupten, sein Tod sei „praktisch“ für Hillary Clintons geplante Senatskandidatur gewesen.

Ist eine statistische Analyse möglich?

Theoretisch ja, praktisch aber methodisch extrem heikel, sodass Ergebnisse schwach belastbar wären.

Probleme einer „Clinton-Liste“-Statistik:

  • Unklare Grundgesamtheit: Wer gilt als „mit den Clintons verbunden“? Von Dutzenden bis Hunderttausenden möglich. Ohne klare Abgrenzung ist „normale“ Mortalität unbestimmbar.
  • Heterogene Todesursachen: Suizid, Unfall, Krankheit, Mord — sehr unterschiedliche Basisraten.
  • Alter/Gesundheit: Viele Akteure sind älter — natürliche Sterblichkeit steigt.
  • Gesetz der großen Zahlen: Je größer das Netzwerk, desto mehr Todesfälle rein zufällig.
  • Rückblicksbias & Bestätigungsfehler: Liste wird ex post aus „auffälligen“ Fällen gebaut.
  • Fehlende Basiswahrscheinlichkeit: Was ist „üblich“ für Ex-Präsidenten-Umfelder? Vergleichsgruppen fehlen oder sind nicht vergleichbar.

Mögliche Methoden (mit geeigneten Daten):

  • Poisson-Verteilung: Für seltene Ereignisse (Todesfälle) in fester Population/Zeitraum; beobachtet vs. erwartet.
  • Z-/t-Tests: Bei großen, vergleichbaren Stichproben Mittelwerte/Anteile vergleichen.
  • Regression: Kovariaten (Alter, Gesundheit, Beruf etc.) berücksichtigen.

Fazit:

Offizielle/independenter Ermittlungen fanden keine Belege, dass die „Clinton-Liste“ kriminell verursacht ist. Viele Todesfälle sind natürlich oder erklärt; konspirative Behauptungen beruhen oft auf Spekulation und Fehlinterpretation.

💬 Frage:

Kann man auch statistisch prüfen — „wie wahrscheinlich ist es, dass das Zusammentreffen zweier Todesfälle zu diesem Zeitpunkt zufällig ist“? Vielleicht einen Test mit p-Wert, ausgehend von mittlerer Suizidwahrscheinlichkeit mal Erkrankung …?

🤖 KI-Antwort:

Gute Frage. Für John Barnett und Joshua Dean wäre ein solcher Test grundsätzlich möglich — aber mit vielen Annahmen, die die Interpretation bestimmen.

1. Ist Statistik hier anwendbar?

Ja, als Heuristik. Ziel: Abwägen, wie „ungewöhnlich“ das Zusammentreffen ist, verglichen mit erwarteten Raten.

Skizze (hypothetisch, vereinfacht):

Definition des „Ereignisses“:

  • Fall 1 (Barnett): Tod (mutmaßlicher Suizid) eines prominenten Whistleblowers in laufender Klage, 62 Jahre.
  • Fall 2 (Dean): Tod (rasch verlaufende Infektion) eines anderen Whistleblowers (Zulieferer), 45 Jahre, bald nach Fall 1.
  • Verknüpfung: Beide gegen Boeing/Spirit; beide sterben innerhalb < 2 Monaten.

Basiswahrscheinlichkeiten sammeln:

  • Suizidrate Männer 60–64 (USA, CDC-Größenordnung: ~25–30/100 000/Jahr).
  • Sterberisiko durch aggressive bakterielle Infektion Männer 40–49: sehr selten, abhängig von Kontext.
  • Whistleblower-Status etc. — schwer zu quantifizieren.

Nullhypothese (H0): Unabhängige, zufällige Ereignisse; zeitliche Nähe ist Zufall.

p-Wert (grobe Idee): Ungefähr das Produkt der (zeitlich skalierten) Einzelwahrscheinlichkeiten — mit allen Vorbehalten bzgl. Abhängigkeiten/Stress.

Grenzen:

  • Kleine Zahlen: Zwei Fälle → breite Unsicherheit.
  • Selektionsbias: Spezifische, prominente Fälle.
  • Wenn es kein Zufall ist: Statistik zeigt nur „Ungewöhnlichkeit“, nicht Ursache.

Fazit: Ein sehr kleiner p-Wert wäre ein „rotes Flag“, kein Beweis.

💬 Frage:

Kann man als Kontrollgruppe einfach ein „normales“ Männerpaar nehmen?

🤖 KI-Antwort:

Ein „beliebiges Männerpaar“ ist als Kontrolle nicht geeignet, weil es die besonderen Risiken/Umstände (Whistleblower, Verfahren, öffentlicher Druck) nicht abbildet.


Fehlender spezifischer Kontext

  • Whistleblower-Status ist selten und hochstressig; „normale“ Paare sind damit nicht vergleichbar.
  • Direkter Unternehmensbezug (Boeing/Spirit) und Öffentlichkeit verzerren die Vergleichbarkeit.

Andere Risikofaktoren

  • Psychischer Stress erhöht Suizidrisiko deutlich.
  • Potenzielle Gefährdung durch heikle Informationen ist kontextspezifisch.

Niedrige Basisraten

Seltene Ereignisse wirken vs. „Durchschnittsbevölkerung“ automatisch extrem — scheinbar signifikant, aber irreführend.


Bessere (wenn auch schwierige) Ansätze

  • Ideale Kontrolle: Andere vergleichbare Whistleblower-Kohorten.
  • Praktischer: Modellierung mit Kovariaten; trotzdem geringe Power bei n=2.

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💬 Frage:

Kannst du trotzdem grob einen p-Wert für „zwei Todesfälle in kurzer Folge“ abschätzen — Suizidwahrscheinlichkeit × Erkrankung …?

🤖 KI-Antwort:

Als Rechenbeispiel — mit klaren, vereinfachenden Annahmen:

Vereinfachter Ansatz (Barnett & Dean)

Annahmen:

  • Fenster: 2 Monate (~1/6 Jahr).
  • Suizid Männer 60–64/Jahr ~0,00028; Stressfaktor 3 → 0,00084/Jahr → < 2 Mon. ≈ 0,00014.
  • Seltene Infektion Männer 40–49/Jahr ~0,000005 → < 2 Mon. ≈ 0,000000833.

Für ein beliebiges Paar in einem Pool (z. B. 300 Aktive): p ≈ 2 × (0,00014 × 0,000000833) × 44 850 ≈ 1,0×10⁻⁵ (~1/95 600). Sehr klein, aber annahmesensitiv.

Interpretation: Ungewöhnlich unter H0, aber kein Kausalbeweis.

💬 Frage:

Nimm statt 300 Paaren einfach genau diese zwei Männer und korrigiere für Stress (z. B. 10× beim Suizid).

🤖 KI-Antwort:

Fokus auf genau dieses Duo (unabhängig angenommen):

Zwei konkrete Männer unter Stress

  • Barnett (62): 0,00028 × 10 = 0,0028/Jahr → < 2 Mon. P1 ≈ 0,000467.
  • Dean (45): 0,000005 × 10 = 0,00005/Jahr → < 2 Mon. P2 ≈ 0,00000833.

p = P1 × P2 ≈ 3,89×10⁻⁹ (~1 zu 250 Mio.).

Hinweis: Extrem klein, aber vollständig von den (groben) Annahmen abhängig. Ungewöhnlich ≠ Beweis.


Sehr grober Blick auf die „Clinton-Liste“

  • „Innerer Kreis“ 1000 Personen über 30 Jahre.
  • „Unerwartete“ Todesfälle (Suizid/Unfall/Mord/ungewöhnliche Krankheit < 70 J.): 1/10 000/Jahr.
  • Erwartet λ = 1000 × 0,0001 × 30 = 3; beobachtet k ≈ 40 → P(X ≥ 40 | λ = 3) ≈ 0 (Poisson).

Aber: Liste ist vorselektiert, Grundgesamtheit unklar, Definitionen subjektiv — statistisch fragil, kein Beweis.

💬 Frage:

Erkläre einem Laien, was der obige Analyseansatz bedeutet, was ein p-Wert ist (besonders in den beiden Fällen oben); zeig, wie man solche Tests „für andere Hypothesen“ aufsetzt — gern an einem populären Beispiel aus der „Conspiracy“-Welt.

🤖 KI-Antwort:

Kurzer Leitfaden ohne Matheballast:

Was ist der p-Wert, einfach erklärt?

Er sagt, wie ungewöhnlich eine Beobachtung wäre, wenn eigentlich „alles normal“ ist (Nullhypothese). Kleiner p-Wert ⇒ „ungewöhnlich unter Zufall“.

  • Klein (z. B. < 0,05): Unwahrscheinlich unter Zufall → genauer hinschauen.
  • Groß: Gut vereinbar mit Zufall.

Auf unsere Fälle bezogen: Sehr kleine p-Werte deuten auf Ungewöhnlichkeit hin — aber beweisen nichts.


Barnett & Dean — laienverständlich

  • Wir nehmen übliche Raten (Suizid, seltene Infektion) für ihr Alter.
  • Wir berücksichtigen Stress (Faktor x10 als Annahme).
  • Wir fragen: Wie wahrscheinlich, dass beide in < 2 Monaten so sterben, wenn es Zufall wäre?

Ergebnis: winziger p-Wert ⇒ sehr ungewöhnlich — aber kein Kausalbeweis.


„Clinton-Liste“ — laienverständlich

  • Vergleich: erwartete vs. beobachtete „unerwartete“ Todesfälle im großen Umfeld über Jahrzehnte.
  • Sehr kleiner p-Wert ⇒ auffälliger Cluster — aber Liste/Grundgesamtheit/Definitionen sind fragwürdig.

Wie selbst testen? Mini-Rezept (z. B. „UFO verschwindet vor Aufnahme“)

  1. Ereignis definieren: „Sichtung, Kamera gezückt, Objekt verschwindet vorher.“
  2. Nullhypothese festlegen: „Kein UFO, normale Objekte verschwinden zufällig/ziehen weg.“
  3. Daten zählen: z. B. 1000 Versuche/Jahr, 950 „verschwunden“, 50 klare Videos.
  4. Basisrate annehmen: z. B. 80 % würden auch ohne UFO verschwinden.
  5. Testen: Prüfen, ob 950 signifikant > erwartet (800) ist (Binomial/Normalapprox.).
  6. Interpretation: Kleiner p-Wert ⇒ ungewöhnlich; dennoch kein Beweis für UFOs — eher Anlass für bessere Daten/Hypothesen.

Fazit


🛡️ Ergebnis unseres Dialogs: Wir können Vorwürfe der „Verschwörungstheorie“ mit mathematischen Werkzeugen abfedern. So wird ein mächtiges Diskreditierungsinstrument (von Diensten, Medien, „Influencern“) entkräftet, indem wir die Debatte auf die Sachebene verlagern — weg von ad personam.

„Eine richtig gestellte Frage ist die halbe Antwort.“
„Im Streit wird die Wahrheit geboren.“
— Platon (Sokrates)


📚 Quellen

  • Liste auf Anfrage

Ω

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„Wie alle bist du von Geburt an in Ketten. Von Geburt an in einem Gefängnis, das du weder riechst noch berührst. Ein Kerker für den Verstand.“
Bild aus dem Film 'Matrix'
(c) Morpheus aus dem Film „Matrix“, der wiederum Platon paraphrasiert